Hallo ihr Lieben, oftmals werde ich gefragt, wie denn meine Schnittmuster entstehen und heute zu meinem Geburtstag möchte ich euch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen geben.
Heute zeige ich euch den Entstehungsprozess eines neuen Schnittmusters am Beispiel des Kleides Aino. Es entstand für den Adventskalender 2020. Zunächst einmal kommen die Ideen – für den Kalender mache ich immer viele Skizzen, Skizzen, Skizzen und sortiere dann aus, welche Ideen zusammen passen, welche ein stimmiges Bild zusammen ergeben und insgeamt als Einheit funktionieren. Danach zeichne ich dann die „finalen“ Entwürfe. Also als Entwurf sind sie final, aber diese Entwürfe stehen dennoch ziemlich weit vorn im Entstehungsprozess.
Die ersten Skizzen zeichne ich meist etwas kleiner, einfach mit Bleistift. Für die colorierten Skizzen verwende ich Alkoholbasierte Marker. Die Figurinen, auf denen ich zeichne, habe ich in den letzten Jahren erstellt und verwende sie immer wieder, also wenn euch hin und wieder die Männlein bekannt vorkommen, wisst ihr warum! Ich bin nicht so die riesige Künstlerin, aber ich gebe mir immer Mühe, dass ein möglichst gutes Bild herauskommt.
Nach den Entwürfen folgt die Technische Zeichnung. Liebevoll auch gern TZ abgekürzt. Hier überlege ich dann wie die Umsetzung möglich ist. Die Technische Zeichnung erstelle ich manchmal per Hand auf einer Schablone und Scanne sie dann ein und digitalisiere sie dann oder zeichne sie direkt in Adobe Illustrator.
Nach der Technischen Zeichnung folgt die Erstellung des Schnittmusters, zunächst einmal in einer Grundgröße – bei mir immer die 38. Dieses nähe ich dann meist aus einem (hässlichen) Teststoff, bevor ich alles gradiere (die verschiedenen Konfektionsgrößen erstelle) und auf meine Probenäher loslasse.
Dann muss natürlich die Anleitung angelegt, die Fotos fotografiert, bearbeitet und eingefügt werden. Danach erstelle ich auch verschiedene Grafiken für die Anpassungsanleitung und auch die Texte müssen geschrieben werden.
Im Laufe des Probenähens arbeite ich Änderungen ein – am Schnittmuster muss hier und da noch ein bisschen geschraubt werden, Rechtschreibfehler müssen korrigiert werden, zusätzliche Grafiken und zusätzliche Anpassungsanleitungen kommen meist noch für mehr Klarheit hinzu.
Ganz am Ende ist es eigentlich immer das tollste, wenn man dann die Beispiele der Probenäher in die Anleitung einbinden kann. Vielen Dank an dieser Stelle an mein unschlagbares Probenähteam, welches meinen Last-Minute-Stress aushält, auch die dümmsten Rechtschreibfehler findet und immer tolle Verbesserungsvorschläge parat hält!
Auch wenn man denkt, dass man fertig ist, geht es wieder weiter: Die Schnittmuster müssen exportiert, die A0-Datei angelegt, die Texte für den Shop und die Seite geschriebenn, die Titelbilder für die einzelnen Tage des Kalenders angelegt werden. Das finale Schnittmuster von Aino finder ihr übrigens hier.
Jedes Mal, wenn ein neues Schnittmuster fertig ist, fühlt man sich so richtig stolz, wie als hätte man gerade ein neues kleines Kind geboren. Ja, der ganze Stress und die Last-Minute Änderungen, durchgearbeitete Nächte, das macht dann alles irgendwie Sinn und dann fällt das alles von einem ab und man kann erst einmal durchatmen. (Außer natürlich, man ist so verrückt und erstellt gleich 10 Projekte auf einmal für einen Adventskalender, da hat man den Stress gleich hoch 10).
Hoffentlich fandet ihr den kleinen Einblick spannend, und mich würde interessieren, welche Fragen ihr noch dazu habt, oder welchen Teil findet ihr besonders spannend und würdet ihr gern noch näher kennen lernen?
Dieser Beitrag ist Teil meiner virtuellen Geburtstagsfeier – heute gibt es Rabatte, Tutorials und Interessante Beiträge – schaut doch einmal hier im Geburtstagspost vorbei für alle Angebote!
eure Sophie