Wie einige von euch vielleicht bereits wissen, habe ich neben meiner Arbeit mit Näähglück die letzten drei Jahre eine richtige Ausbildung zur Modedesignerin gemacht. Dieses Semester habe ich nun meine Mini-Abschluss-Kollektion geplant, designt und umgesetzt. Bereits letztes Semester haben wir eine komplette Kollektion mit 5 Outfits geplant, die ich aber leider noch geheim halten muss, da ich einige der Schnittmuster dieses Jahr in den Adventskalender machen werde.
Letztes Jahr konnten wir uns aus verschiedenen Aufgaben eine aussuchen und ich habe mir die Aufgabenstellung „Unter dem Radar –Minimalismus neu gedacht, was kann Minimalismus, was Minimalismus nicht kann: Das Minimalistische auf das Minimale reduziert ohne Langeweile aufkommen zu lassen.“ ausgesucht.
Ich habe mir darunter vor allem vorgestellt, den Nachhaltigkeitsgedanken aufzugreifen und eine Kollektion zu erstellen, mit der man einen Großteil einer Capsule Wardrobe erstellen kann. Also die Teile sollten möglichst vielseitig und untereinander kombinierbar sein.
Im Designprozess sollten wir zunächst Ideen sammeln und ein Moodboard erstellen (welches ich aus Bildrechten nicht veröffentlichen kann). Aber ich versuche euch es ein wenig zu beschreiben. Ich habe mich vor allem von Natur- und Architekturelementen sowie von grafischen und mathematischen Mustern inspirieren lassen. Dabei gibt es in der Farbpallette Weiß- und Beigetöne, Petrol-, Türkis- und dunkle Blautöne.
Die Kollektion ist als Herbst- und Winterkollektion konzipiert, und ich habe mir das Thema „Valoa pimeyteen“ – zu Deutsch „Licht ins Dunkel“ überlegt. Meine Kleidung soll in der tristen, dunklen Jahreszeit strahlen und wort wörtlich etwas Licht ins Dunkel bringen.
Für das Abschlussbuch habe ich letztes Jahr dieses Denkblatt mit Aquarell gestaltet.
Nun kommen wir zu diesem Semester. Leider hatten wir durch Corona einen ziemlichen Wechsel im Studienablauf und ein Großteil des Semesters war online und auch bei einer neuen Dozentin. Daher konnten wir nicht unsere bereits geplante Kollektion umsetzen, sondern mussten noch einmal neu angfangen.
Als Aufgabenstellung hatten wir ein Korsagenkleid und einen Mantel mit Revers zu erstellen. Beide Teile wollte ich dennoch in meine bereits konzipierte Kollektion integrieren und so sind folgende Entwürfe entstanden (Die ich im Designprozess natürlich noch viel abgewandelt habe, hier die finalen Entwürfe)
Hier ein paar weitere Bildern vom Designprozess und der Auswahl der Stoffe.
Und zu guter Letzt zeige ich euch heute noch die technischen Zeichnungen der beiden Kleidungsstücke.
Interessiert euch die Entstehungsgeschichte von Schnittmustern? Möchtet ihr in Zukunft mehr davon sehen?
eure Sophie
Genial, gerne möchte ich mehr darüber erfahren.
Unbedingt! Viele von uns Hobbynäherinnen sind selfmade Frauen ohne grosses theoretisches Wissen – würde ich meinen. Mit dem Tun kommen dann Erfahrungen und Wissen.