SonntagsDing: Gestreiften Stoff aus Resten herstellen

Kennt ihr das? Eure Restekiste quillt über, oder ihr habt so viele kleine Stoffstücke, aus denen ihr keine Kleidung mehr zuschneiden könnt? Heute zeige ich, Sophie von Näähglück, euch eine Methode „neuen Stoff“ aus Stoffresten herzustellen.

Die Idee, Stoffreste wiederzuverwerten ist ja nicht neu, und es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Einige sind z.B. eine Patchworkdecke, das Nähen von Puppenkleidung, für Applikationen oder ganz kleine Reste als Füllmaterial.

Für Kleidung sieht man jedoch seltener Beispiele. Dafür möchte ich euch zwei Möglichkeiten zeigen. Entweder kombiniere ich Stoffreste, bis meine Fläche groß genug ist, dass das Schnittmuster draufpasst, oder ich zerschneide das Schnittmuster, sodass die einzelnen Teile auf die Stoffstücke passen.

Hier wurde das Schnittmuster zerschnitten, und einzelne Teile zugeschnitten. So wurde aus schmalen Streifen ein toller Regenbogeneffekt erzielt. (Schnittmuster Pasi)

Für die Kombination von Stoffen gilt es immer in etwa ähnliche Qualitäten miteinander zu kombinieren, ausfransende Stoffe zu versäubern und nach jeder Naht die Fläche ordentlich glatt zu bügeln. Feste Stoffe können zusätzlich auch noch abgesteppt werden für mehr Stabilität und einen zusätzlichen Effekt.

Im Folgenden erkläre ich euch, wie ihr einen „neuen Stoff“ aus Stoffresten herstellen könnt.

Geht dafür wie folgt vor:

  • Sichtet eure Stoffreste, sortiert sie nach passenden Qualitäten und zusammenpassenden Farben
  • Messt euer Schnittmuster aus, und ermittelt, wie viel Stoff ihr benötigt. Ihr könnt euch auch an die Materialangaben im Schnittmuster richten.
  • Schneidet eure Stoffreste in gleichmäßige Streifen, ich habe hier 10 cm breite Streifen inklusive Nahtzugabe zugeschnitten.
  • Nähe die Stoffstreifen einer Farbe zu einem langen Streifen zusammen
  • Schneide Streifen in der gewünschten Länge zu (gewünschte fertige Stoffbreite).
  • Ordnet eure Stoffstreifen wie gewünscht an.
  • Näht die langen Streifen aneinander, achtet dabei darauf, dass die Nahtzugaben der Streifen in die gleiche Richtung liegen
  • Bügeln nicht vergessen!
  • Schneidet euer Schnittmuster wie gewohnt zu (hier habe ich Pilvi verwendet)
  • Näht ganz normal euer Nähstück fertig. (hier die Ansicht jeweils von innen und außen)

Mit dem Kombinieren von verschiedenen Stoffen könnt ihr ganz tolle eigene Stoffe erschaffen!

Wie viele Stoffreste habt ihr zu Hause und was näht ihr gern aus ihnen?

eure Sophie

4 Kommentare

  1. Wow, da muss „Frau“ erst mal drauf kommen…
    Genial – das wird umgehend umgesetzt. Der Sommer kann kommen 😊

  2. Das Shirt sieht toll aus! Was für eine schöne Idee – vielen Dank für die Inspiration. Das werde ich auf jeden Fall aufgreifen 🙂.
    Meint ihr das geht auch für Unterhemden, die recht eng anliegen oder stören da dann die vielen Nähte?

    Viele Grüße Ines

    • Ich habe es bei Kinderunterhemden versucht, aber das Kind will sie nicht anziehen. Es sagt, die Nähte stören.
      Evtl. ist es besser, wenn man die Nähte nach außen verlegt.

  3. Gerti P.

    Super Idee. Die werde ich sicher jetzt für die Sommergarderobe aufgreifen. An Teilungen hab ich ja gedacht, aber einfach zusammennähen …
    Danke und liebe Grüße

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